Vom Spätsommer zum Winter in einer Woche

Plötzlich ist er da. Der erste Schnee des Winters 2018/2019. Vor gefühlten paar Tagen noch im T-Shirt Laub gerecht (ok, Laub rechen wäre ein Hinweis für Herbst, aber es war so warm), gestern abend durchs Schneegestöber gefahren und abends die ersten Fuchsspuren im Schnee bewundert. Ich finde es   wunderbar, wie der Schnee unter den Schuhen knirscht, so richtig schön kalt.

Natürlich haben die Hunde den meisten Spaß an dem Wetter! Da kann selbt Greta, die sich doch gerne als „gesetzte ältere Dame“ zeigt, nochmal wie ein Junghund durch die Gegend tollen, Schnee fressen und sich wälzen. Auch wenn es nur ein kleiner Hauch ist. Und die Ausrede, dass es zu rutschig wäre zum Joggen, zählt ja wohl auch. Morgen gibt es dann die große Runde. Gemütlich zu Fuß mit den Hunden.

 

Aber der Hauch ist Grund genug, auch im Seminarraum den Ofen zu befeuern, jetzt, wo er endlich angeschlossen ist und wir noch etwas Restarbeiten verrichten müssen. Und da kam doch tatsächlich das kleine Gespenst vorbei.

Erntedank

Ein großes Dank an die Natur, dass sie uns dieses Jahr so reichlich beschenkt mir ihren Früchten, auch wenn dieser Reichtum wohl auf den viel zu trockenen und sehr heißen Frühling/Sommer/Herbst zurückzuführen ist. Seit Mittwoch habe ich das Eifelhäuschen genossen und viel netten Besuch empfangen dürfen. Wir haben Quitten eingekocht, und eingekocht und eingekocht…. Marmelade gemacht, Schlehen geerntet (wir hatten schon vor einigen Wochen Nachtfrost mit unter -4°C) und daraus Schlitten-Gelee gekocht (SCHLehe-quITTE). Äpfel geerntet und gebacken. Und all das bei wunderschönstem Herbstwetter. Fantastische Sonnenuntergänge, mystische Morgende.
Und so schön es ist bei Sonne, ich wünsche uns allen sehr viel Regen!

Abendspaziergang

Vor 2 Tagen, am 17.10. hörte man noch einige vereinzelte Hirsche. Seit gestern Abend scheint die Hirschbrunft dieses Jahr vorbei zu sein. Und auch der ewige Sommer scheint sein Ende vorzubereiten. Der Morgen ist jetzt nebelig, die Tage werden kürzer, das neue Miniteleskop konnte bisher nur einen etwas wolkigen Mond beobachten, die Sterne waren weitgehend in der diesigen Nacht verschwunden. Und doch macht es mich immer wieder glücklich diesen schönen Flecken Erde zu erleben. Oder gerade der Wechsel macht es so magisch. Wo im Sommer noch die Schmetterlinge geflattert sind stehen jetzt Samenstände der unterschiedlichsten Pflanzen. Und die Sonnenuntergänge sind spektakulär.

Herbstnacht und -morgen

5.10.2018 im Nationalpark Eifel darf ich an einer Fortbildung für uns Waldführer teilnehmen, im Sternenpark bei Herrn Bardenhagen. wer die Chance hat, einmal eine Sternenwanderung zu machen, der sollte die nutzen. Wie schon in früheren Workshops, so begeistert er auch letzte Nacht. Diese Freude an der Welt der Sterne und an unserer irdischen Welt springt schnell über. Und die Demut angesichts der unbegreiflichen Dimension des Weltalls und der dazu winzigsten Kleinheit unserer Erde. Und trotzdem diese große Freude ein Teil des ganzen zu sein. Wunderbar. Einige Blicke durch die Teleskope bei einer der wahrscheinlich klarsten Nächte dieses Jahres zeigte nicht nur einen verrosteten Mars (O-Ton), sondern auch die Henkeltasse des Saturn.
Als krönenden Abschluß durft ich mich zwei weiteren Waldführern bei einer Nachtwanderung nach Gmünd anschließen um anschließend hier im Eifelhaus noch eine Weile mit Mann und Hunden bei einem leckeren Glas Wein draußen zu sitzen.

6.10.2018. morgendliche Herbststimmung in der Eifel, bei strahlend blauem Himmel und erstaunlich warmen 12°C. Gar nicht mal so früh (es war ja gestern abend eher spät, bis wir ins Bett kamen), geht mein Mann auf eine Joggingrunde. Ich mache mich kurz danach mit den Hunden auf, um die Herbststimmung zu genießen. Schon vom Haus aus sieht man ein paar Hirschkühe an dem Weg nach Oberschömbach äsen, die netterweise so lange stehen bleiben, bis ich ein nettes Foto hinbekomme. Auf dem weiteren Weg kommt mir der Mann entgegen und die Hunde entscheiden, dass sie lieber mit ihm zurück zum Haus gehen, als mit mir weiter zu spazieren und immer wieder anzuhalten, weil ich Fotos machen will. Ab Hasenhaus begleitet mich dann wieder das schon gewohnte Röhren der Hirsche. Jetzt, ohne Hunde, beschließe ich, doch nochmal ein wenig näher zu schleichen. Obwohl, schleichen bei dem Lärm, den die Jungens im Wald veranstalten, nicht so dringend erscheint. Kurz hinter dem Baggersee links im Wald hört man mindestens 4 verschiedene Hirsche. Beim Näherkommen höre ich auch das Klackern und Krachen der Geweihe. Ich versuche noch über einen kleinen Bach zu kommen in eine kleine Fichtenschonung, aber da hat der Kampf schon mit einem Schrecklaut aufgehört und ich höre einen Hirsch durch den Wald stapfen. Direkt auf mich zu. Ca 15 m entfernt hatte ich schon die Suhle gesehen. Und genau da hinein legt er sich. Ziemlich erschöpft lässt er sich in den kühlenden Schlamm fallen. Ein wenig scheint er zu bemerken, dass da etwas hinter ihm ist, aber es ist ihm auch egal. Einmal steht er auf, dreht sich, trinkt etwas (das ist sicher mineralreich, was er da trinkt 😉 ) aus der Suhle und lässt sich nochmal hineinfallen. Irgendwann scheint er wieder ausgeruht, röhrt einmal kurz und steht kurz danach auf um wieder im Wald zu verschwinden. Mein Herz schlägt wie wild, die Kamera hatte ich kaum ruhig halten können. Was für ein wunderbares Geschenk.

Hirsche und so…

3.10. abends gegen 19:40 breche ich auf zu einer kleinen, einsamen Exkursion zu den Hirschen. Auf dem Weg treffe ich weitere Beobachter. Ein kurzes Pläuschchen, nette Geschichten und schon ist es fast ganz dunkel. Da bin ich also deutlich zu spät los gekommen. Ich setze mich bei Hasenhaus (das ist eine der größten Wiesen im Tal) auf die Bank und lausche dem abendlichen Konzert der Hirsche. In 3D. Aus allen Richtungen hört man sie. Nah und fern, laut und leise, getragen, suchend, abgehackt. Nach den tollen Geschichten von E. am Hirschhock höre ich ganz anderes aus dem Gebrüll als vorher. Sehr faszinierend, aber es ist auch sehr dunkel. Der Mond geht erst um 3 Uhr nachts auf, da möchte ich dann eigentlich schon im Bett liegen. So begebe ich mich nach einer halben Stunde auf den Weg nach Hause. Alleine wirkt die Dunkelheit mit den vielen Geräuschen doch anders.

4.10. morgend 7 Uhr. Ich breche wieder auf, um vielleicht heute einmal, endlich einmal röhrende Hirsche beim Röhren zu beobachten. Also schlage ich mich irgendwann ins Unterholz. Oder zumindest in den Wald dort, wo es keinen echten Weg mehr gibt. Immer den Ohren nach, es sind mindestens 3 verschiedene Hirsche aus einer Richtung zu hören. Möglichst langsam, die Ungeduld bezwingend (oder so 😉 ), möglichst leise schleiche ich auf das lauter werdende Gebrüll der Hirsch zu. Dann höre ich plötzlich ein Krachen. Geweihe krachen aufeinander. Sie kämpfen! Bisher nur als Hörspiel.
Auf dem Weg durch den sehr moosigen Nadelwald treffe ich auf einige Plätze, wo die Hirsche, so vermute ich, auch schon rumgetrampelt haben. 
Noch ein paar Meter, dann sehe ich den ersten Hirsch beim Röhren. Im Buchenwald laufen zwei laut röhrend auf und ab. Und auf und ab. Und auf und ab. Zwischendurch röhren sie auch. Ein grandioses Schauspiel, welches ich so das erste mal beobachten darf. Einer von ihnen hat eine sehr dunkle, zottige Mähne (oder wie auch immer das heißt bei Hirschen), der andere eine eher bräunlich-rote. Und dann plötzlich drehen sie das Geweih zueinander und verkeilen sich kurz. Ein schieben und drücken. Das war’s. Dann gehen sie wieder auf und ab…. Als ich versuche, die Kamera fertig zu machen bemerkt mich der dunkle. Obwohl ich versuche, mich nicht zu bewegen, schreckt er vor mir weg. So beschließe ich, die Bilder heute nur auf meiner eigenen, internen Festplatte zu speichern und bin unendlich Dankbar für diesen wunderschönenn Morgen. Auf dem Rückweg sehe ich noch zwei weitere Hirsche, oben am Waldrand Richtung Oberschömbach. Sie laufen auf und ab. Und auf und ab. Bis sie mich bemerken. Auf dem Weg treffe ich dann noch auf ein Reh mit Jungem. Das Junge bemerkt mich zuerst und hüpft den Hang hoch. Die Mutter hat noch die Schnauze im Frühstück und isst erst einmal weiter. Bis sie wohl die Abwesenheit des Kleinen bemerkt und hinterher hüpft.
Nicht jeder Morgen hier ist so gefüllt mit der Beobachtung von großen Tieren. Aber jeder Morgen gibt einem hier die Möglichkeit etwas neues in der Natur zu entdecken. Daher heute noch ein Buchtipp:

Byrd Baylor: The other way to listen
Ausnahmsweise mal als Link von Amazon: Hier kann man einen Blick hinein werfen.

Hirschhock 2018

Hirschhock 2018Was habe ich mich gefreut über den Hirschhock. Am 29.9. bei strahlendem Sonnenschein haben wir mehrere größere und kleinere Spaziergänge unternommen, um der Hirschbrunft zu lauschen. Dabei stellte sich, völlig überraschend ;-), heraus, dass es schwieriger ist, mit vielen Leuten sehr still zu sein im Wald. Zum Glück scheint das die versammelte Männlichekeit der Hirsche nicht sonderlich zu stören, so dass wir, wenn es schon keine Sichtung gab, so doch zumindest viele gehört haben. Nach den sehr interessanten, gemütlichen, tiefgründigen und lustigen Gesprächen am Abend, folgte eine Nachtwanderung bei Mondschein. Klarer Himmel, 3/4 Mond und kalt. Wunderbar. Dank an E. für seine wunderbar lebhaften Erklärungen. Wir sind dem brunftigen Hirsch auf Hasenhaus sehr nahe gekommen, haben viel über die verschiedenen Arten zu röhren erfahren und haben auf dem Rückweg noch einer Rotte Wildschweine zuschauen können, wie sie die Lücke im Zaun sucht. Und wie die erfahrene Leitbache sie souverän führte. Durchgefroren und glücklich kehrten wir kleines Trüppchen nachts gegen 2:30 Uhr zurück. Bei einem Heißgetränk tauschten wir noch die Erlebnisse aus und fielen müde und glücklich in die Betten.

Besuch auf den Wiesen

Freitag, 28.9. 14:39. Hellichter Tag, leichter Nieselregen. Und da läuft das Füchslein über die Wiesen. Leider sind die immer noch eher fuchsfarben (ist ein ziemlich brauner Fuchs), als Wiesenfarbe (grün). Vor dem einsamen Spaziergänger hat er oder sie sich dann ins Gebüsch am Bach verdrückt.
Ich liebe diesen Platz und darf diese Liebe zum Glück an diesem Samstag mit hoffentlich vielen netten Leuten teilen.
(In Ermangelung von Tagfotos, hier ein paar von der Wildkamera. Gestern und vorgestern aufgenommen)

Erntehelfer

Die Apfelbäume tragen dieses Jahr üppig viele Äpfel. Zwar sehr klein, aber einige fallen schon, auch wenn die am Baum noch nicht wirklich lecker sind. Das hält aber unsere fleißigen Erntehelfer nicht davon ab, alle aufzusammeln und direkt zu essen. Das Rätsel: Warum essen sie zwar saure Äpfel, aber keine Wildbirnen? Die liegen nur 5m entfernt. Die Wespen lieben die Birnen.

Eisvogel!

Joggen ist doch toll, um neue oder auch altbekannte Tiere und Pflanzen zu entdecken. Der Radius erweitert sich rund ums Haus. Heutiger Fund:
Ein Eisvogel, den wir länger beobachten durften. Mein Mann und ich waren schon auf dem Rückweg von der Joggingrunde an den ersten Teichen, als uns beide etwas blaues ins Auge stach. Beide dachten wir zuerst an ein Stück Plastik. Aber wie immer, wenn wir etwas ungewöhnliches sehen, bleiben wir abrupt stehen und da saß er: Ein Eisvogel auf einem Ast über dem Wasser. Zum Glück fühlte er sich nicht sehr gestört und hockte noch eine Weile dort, flog auf einen anderen Ast um kurz darauf zu verschwinden. Was für ein wunderschöner, außergewöhnlich farbiger Vogel. Mich hat er eher an die Kolibris in Brasilien erinnert. Für meinen Mann war es der erste Eisvogel.

Dann noch ein Kilometer weiter tauchte der Schwalbenschwanz auf. Den haben wir hier in der Eifel auch noch nicht beobachten dürfen. Dieses Jahr bleibt wohl das Jahr der Schmetterlinge.

Schwalbenschwanz
Schwalbenschwanz

Der Gang zur unbekannten Pflanze

Letzten Samstag bin ich mit meinem Mann eine Runde gelaufen. Am See vorbei zum Mosskreuz, dann weiter auf die Höhe und um die Urftquellseen bei Schmidtheim vorbei zurück Richtung Unterdalmerscheid. Die schiere Anzahl der Schmetterlinge hat uns immer wieder gestoppt. Landkärtchen, Kaisermäntel, verschiedenste Weißlinge, Augenfalter, Kleine Füchse und ein Distelfalter. Ja, wir üben das Bestimmen der Arten noch und versuchen das Verhalten zu beobachten. Da darf der Sport mal warten. Auf dem Schmidtheimer Wanderweg SM4 gibt es am Wegesrand einige kleine Weiher, die sogar noch mit Wasser gefüllt sind. Und an einem tauchte dann eine Pflanze auf, die wir nicht kannten.
Natürlich hatten wir zum Joggen keine Kamera dabei. Ärgerlich, denn wir wollten schon unbedingt wissen, was das für ein Pflänzchen ist. Das wälzen der vorhandenen Bestimmungsbücher brachte uns nicht weiter, also beschloss ich, mit Freunden, die uns das Wochenende besuchten nochmals los zu ziehen und Fotos zu machen.
Wer also kennt das Pflänzchen?
Der nette Nebeneffekt: Dem 19jährigen Neffen meiner Freundin, der in Südafrika aufgewachsen ist, konnten wir eine Gruppe Hirsche zeigen, die gemütlich vor uns über den Weg zogen. Kapitale Geweihe hatten sie sich schon angezogen. Er war durchaus beeindruckt und ich freue mich jetzt schon auf unseren Hirschhock.